Geschichte der portugiesischen Sprache
Entwicklungen beim Portugiesisch
Die portugiesische Sprache gehört zur Gattung der Indogermanischen Sprachen und die Geschichte reicht bereits
zurück bis ins frühe Mittelalter, wo Sie zusammen mit der damals auf der Iberischen Halbinsel beherrschenden
Sprache Galizisch einen Sprachstamm bildeten. Noch heute gibt es über 240 Millionen Menschen, die portugiesisch
sprechen, darunter sind 85% Muttersprachler. In einigen afrikanischen Ländern u.a. den Kapverden und Angola, aber
ebenso in Brasilien, den Inseln Sao Tome und interessanterweise auf der Insel Macau, die geographisch zu China
gehört, ist portugiesisch offizielle Amtssprache.
Den Durchbruch hatte Portugiesisch im 15. und 16. Jahrhundert, am weitesten verbreitet natürlich, durch die
Brasilianer in Südamerika. Allerdings wird auch in Argentinien, Bolivien, Paraguay und Uruguay Portugiesisch als
Zweitsprache unterrichtet, mit der Begründung, dass Brasilien einen großen Einfluss auf das wirtschaftliche
Weltgeschehen in Südamerika besitzt.
Portugiesisch wird in Europa als Amtssprache nur in Portugal genutzt, ist jedoch seit der Auswanderung vieler
Portugiesen nach Spanien, Deutschland, Belgien und Großbritannien dort auch sehr weit verbreitet. Im kastilischen
Spanien gibt es noch eine Provinz namens Vale do Xalima, in der portugiesisch mehr als spanisch verbreitet ist.
Interessant ist auch, dass u.a. in der indischen Provinz Goa noch portugiesisch verstanden wird, es wird jedoch als
die Sprache der Urahnen bezeichnet, da niemand mehr unterrichtet. Einzig in Macau bleibt portugiesisch neben
chinesisch offizielle Amtssprache und das hängt auch nur damit zusammen, dass Macau früher portugiesische Kolonie
gewesen ist, und eine kleine Gruppe von Portugiesen nach der Übernahme von China dort geblieben ist und sich die
Sprache weiter verbreitet hat. Es gibt jedoch auch hier nur noch eine einzige Schule, in der die Sprache
unterrichtet wird. Auf einigen Inseln Indiens und Sri Lanka und in Teilen Japans finden sich Kreolsprachen wieder,
die sich aus der portugiesischen Sprache entwickelt haben, hier geht man davon aus, dass diese von Brasilianern,
die vor vielen Jahren aus Japan ausgewandert waren und zurückgekommen sind, wieder eingeführt wurde.
Etwa 90% der portugiesischen Sprache stammen aus der lateinischen, das ist auch ein Grund dafür, dass sich die
Italiener, Franzosen, Spanier und Portugiesen oft problemlos verständigen können, es sind nur einige wenige Wörter
nicht ableitbar und teilweise hat die Grammatik der beiden Sprachen Französisch und Portugiesisch vieles
gemeinsam.
Der Sprachreichtum im portugiesischen entwickelte sich jedoch erst richtig nach der Unabhängigkeit Portugals
1095. 1290 gab es in Lissabon die erste portugiesische Universität und viele bekannte Dichter und Literaten nutzten
diese Sprache. Dieses ist bis heute so geblieben, denn Portugal ist nicht nur bekannt für seinen traditionellen
Fado, den Nationalgesang, sondern auch für viele moderne Literaten wie Antonio Tabucci und Jose Saramago.
Es gibt allerdings Sprachunterschiede beim brasilianischen Portugiesisch und dem portugiesischen Portugiesisch, die
sind zwar nicht so gravierend und man kann sich natürlich untereinander verständigen, aber einige Vokabeln sind
verschieden, insbesondere im alltäglichen Sprachgebrauch, was auch mit der Entwicklung der Sprache ins Moderne zu
tun hat.
In der portugiesischen Sprache gibt es viele verschiedene Dialekte, selbst in Portugal sind sie von Region zu
Region unterschiedlich. Im Gegensatz zur deutschen Sprache hat das portugiesische Alphabet jedoch nur 23
Buchstaben, aber zusätzliche 12 Vokale mit Tilden und einen Konsonanten mit Unterstrich.
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